Der BlowerDoor Test, mit der ein Gebäude auf Luftdichtheit überprüft wird, kann vor schwerwiegenden Bauschäden schützen, die entstehen, wenn feuchtwarme Raumluft durch Fugen in die Baukonstruktion eindringt. „Luftdicht“ bedeutet dabei nicht das totale luftdichte Verschließen, sondern meint die Vermeidung ungewollter Leckagen in der Gebäudehülle.
Ein BlowerDoor Test ist eine Qualitätskontrolle und kann sowohl im Bestand, in der Sanierung als auch im Neubau durchgeführt werden. Im Neubau und bei einer Sanierung werden so eventuelle Leckagen frühzeitig erkannt und können ohne größere Aufwendungen korrigiert werden. Auch im Bestand kann mit einem BlowerDoor Test undichte Fenster und Türen sowie Durchdringungen der Gebäudehülle fühlbar und messtechnisch dargestellt werden.
Von einem luftdichten Gebäude spricht man, wenn die Luft im Gebäude unter Prüfbedingungen gemäß EnEV (Energieeinsparverordnung) bei einem Prüfdruck von 50 PA (Pascal) nicht häufiger als 3 mal pro Stunde (1/h) ausgetauscht wird.
Ist oder wird eine Lüftungsanlage im Haus installiert, darf der Luftwechsel max. 1,5 mal pro Stunde (1/h) betragen.
Die KfW-Bank fordert in Ihren technischen Mindestanforderungen für Effizienzhäuser im Neubau und für Bestandgebäude sowie für den Einbau von Lüftungsanlagen einen Nachweis über die Luftdichtheit für folgende Gebäude:
Neubau KfW-Effizienzhaus 40-NH
Sanierung Bestandsgebäude zum KfW Effizienzhaus 55 und 70
Durchführung des „BlowerDoor“ Tests :
Zu Beginn wird die Messung vorbereitet, der Rahmen mit Ventilator wird meist in die Eingangs-, Balkon- oder Terrassentür (Bild2) eingebaut. Danach wird das Messsystem aufgebaut, die Software gestartet und alle erforderlichen Parameter eingestellt. Anschließend werden alle Durchführungen nach außen kontrolliert, Abflussrohre Elektroinstallation, Dunstabzug, Kaminanschlüsse und Hauseinführungen müssen beachtet werden und bei Bedarf verklebt werden. Bei einer vorhandenen Lüftungsanlage ist diese zwingend auszuschalten.
Dann wird das System gestartet und ein konstanter Unterdruck von 50 Pa, dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von ca. 37km/h, erzeugt und aufrechterhalten. Während dieser Phase wird die Gebäudehüllfläche nach Leckagen abgesucht ob und wo Luft ungewünscht hereinströmt. Bei der späteren Nutzung des Gebäudes sind diese undichten Stellen an denen Luft und damit Wärme entweichen kann. Größere Fehlstellen lassen sich bereits mit der Hand erfühlen, für kleinere benutzt man Rauchspender oder Luftgeschwindigkeitsmesser.
Als nächstes wird die Messung gestartet und mit einem Unterdruck von 15 Pa begonnen und schrittweise in 5 bis 10 Pa-Schritten gesteigert bis auf einen Enddruck von 65 Pa. Bei jedem Schritt wird der jeweilige Volumenstrom automatisch protokolliert.
In der dritten Phase wird ein Überdruck erzeugt und die Messung analog zur Unterdruckmessung durchgeführt.
Zusammenfassend wird das Ergebnis in einem Prüfbericht mit allen wesentlichen Daten, sowie einem Zertifikat des Messsystems, dargestellt und dem Bauherrn/in übergeben.